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Keynote 2018: Flexible Verpackungen – Wahrnehmung und Wirklichkeit

Zusammenfassung des Vortrags auf der DFTA Tagung am 13. September 2018

Stefan Glimm Senior Executive Advisor, Flexible Packaging Europe (FPE)

 

Zurzeit werden insbesondere Kunststoffverpackungen fast ausschließlich als weltweites Müllproblem wahrgenommen. Und richtig ist: es gilt die Kreisläufe weiter zu schließen, auch in Europa, aber vor allem in den Hauptverursacher Ländern in Asien. Das viel diskutierte recyclinggerechtere Design als alleiniger Lösungsansatz greift zu kurz, da ohne Sammlung kein Recycling stattfinden kann. Deshalb hat Flexible Packaging Europe (FPE) in Europa die Initiativen ‚Collect All Packaging‘, die inzwischen in Brüssel weite Unterstützung gefunden hat, und ‚CEFLEX‘ angestoßen. In der Letzteren haben sich mittlerweile über 100 Unternehmen entlang der ganzen Wertstoffkette – vom Rohstofferzeuger bis Markenartikler – zusammengeschlossen, um die Materialkreisläufe auch für flexible Verpackungen weiter zu schließen und damit ihren Beitrag zum ressourceneffizienten nachhaltigen Konsum weiter auszubauen. 

Denn es geht um die Minimierung der Materialverluste, und hier greift ein Vergleich von Recyclingraten ohne Berücksichtigung der ‚Leichtigkeit‘ des Packmittels oft zu kurz: 70% Recyclingrate eines schweren Packstoffes heißt 30% Materialverlust – was mehr sein kann als bei einem leichten Packstoff mit geringer oder sogar gar keiner Recyclingrate. 

Das Grundkonzept von flexiblen Verpackungen ist der minimale Einsatz verschiedener Materialien, um in der Summe eine maximale Leistung zu erzielen. Diese ,Leichtverpackungen‘ schützen dann mit unter 10% Ressourcenaufwand 90% und mehr der für die Lebensmittelerzeugung notwendigen Ressourcen. Fast ein Drittel der weltweit erzeugten Lebensmittel verderben und kommen nie auf dem Teller des Konsumenten an, sowohl in Entwicklungsländern als auch in Industrieländern, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Dieser Ressourcenverlust entspricht der Anbaufläche eines Landes größer als China – und addiert sich zum Drittgrößten CO2 ‚Produzenten‘ weltweit hinter US und China. Fakt bleibt: eine Kunststofffolie um eine Gurke erhöht zunächst mal beispielsweise den CO2 Aufwand für die Herstellung des Packmittels, allein im Handel reduziert sich aber der Verlust an Gurken nach einer Studie aus Österreich um die Hälfte, was insgesamt zu einer deutlichen CO2 Ersparnis führt. 

Vernachlässigt wird in der Wahrnehmung auch, dass das anhaltende Bevölkerungswachstum verbunden mit einer ständig wachsenden Lebenserwartung, beeinflusst nicht zuletzt auch durch hohe Hygienestandards bei der Versorgung mit Lebensmitteln, Getränken und Medizingütern, ohne ressourceneffiziente Verpackungslösungen nicht darstellbar sind. 

Die vorrangige Aufgabe bleibt also die ressourceneffiziente Versorgung einer wachsenden Weltbevölkerung mit ständig steigender Lebenserwartung mit sicheren und hygienisch dargebotenen Lebensmitteln verbunden mit der Minimierung von Materialverlusten – sei es durch die Verringerung der einzusetzenden Materialien als auch durch Sammeln und Verwerten. Und hier sind gerade ‚Leichtgewichte‘ wie flexible Verpackungen Teil ressourceneffizienter Lösungen. 


 Quelle: 24.09.2018 - Stefan Glimm, Senior Executive Advisor, Flexible Packaging Europe (FPE)

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